In der Kirche ging es anfangs sehr bescheiden zu, es hatte noch nicht einmal
für einen Bretterfußboden gereicht. Als Altar diente vermutlich anfangs ein einfacher
Tisch. Lediglich die mit einem reichen Bildwerk geschmückte Kanzel verlieh dem Kirchenraum
zur Einweihung eine bescheidene Würde. Aus den ersten Jahren stammt vermutlich auch
das Triumphkreuz, das damals an einem Lettner hing, der den Altarbereich
vom Gemeindebereiche abtrennte. Schon wenige Jahre später wurden der Kirche aber weitere
Kunstwerke geschenkt.
Kunstwerke in der Schifferkirche:
Die Kanzel aus dem Jahr 1573
Ein Detail finden Sie oben: eine Blattmaske, die davon zeugt, das der Bildschnitzer das
Werk des Antwerpener Künstlers Cornelis Floris kannte, der der 1552 das Kenotaph für den
dänischen König Friedrich I. im Dom zu Schleswig angefertigt hatte.
Das Kruzifix – vermutlich aus der Zeit des Baus der Kirche um 1670.
Ursprünglich hing das Kruzifix an einem Chorgitter. Die Bemalung stammt aus dem Barock
und ist wohl später aufgebracht worden. Die Skulptur selbst im Stile eines
spätgotischen Trimuphkreuzes könnte auch älter sein. Genaueres ist derzeit nicht
bekannt.
Das Gemälde
Die Kreuzaufrichtung aus den Zeit nach 1600,
ein kunsthistorisch überaus interessantes Bild, das auf ein Bild von Christoph Schwarz
aus dem Jahr 1587 zurückgeht, das heute im Lenbachhaus in München hängt.
Dieses Bild wurde über einen Kupferstich von Ägidius Sadler in Europa bekannt,
was einige Künstler dazu veranlasste, Kopien anzufertigen.
Das Arnisser Gemälde unterscheidet sich stark von den anderen Bildern, da es statt
des ursprünglichen Querformats ein Hochformat mit einer stark reduzierten Zahl von Personen
aufweist. Während die anderen Bilder die Szenerie im Stile des Manierismus darstellen,
weist das Arnisser Gemälde eine Ordnung im Stile der Renaissance auf.
Das Gemälde »Die Kreuzaufrichtung« wurde der Kirche 1693 von Andreas Odefeyd
gestiftet. Odefeyd war 1698 in einem Verzeichnis der herzoglichen Verwaltung über die Häuser
auf der Insel Arnis erfasst. Er schien eine herausragende Stellung zu haben und brauchte wie der Pastor auch
keine Grundsteuer zu zahlen. In dieser Zeit durchlebte die neue Siedlung auf der Insel eine schwere Zeit.
Es waren nur etwa 24 Häuser bewohnt, sechs Häuser standen leer. Das Ansiedlungsprojekt stand in den Jahren des
Schwedisch-Brandenburgischen Krieges kurz vor dem Scheitern.
Da das Gemälde in den letzten Jahrzehnten gelitten hatte, war eine Restaurierung erforderlich,
die mit Geldern der Landesdenkmalamtes 2018 durchgeführt werden konnte.
Heute hängt das Gemälde gut sichtbar gegenüber vom Eingang.
Das Jüngste Gericht - eine Kopie eines Gemäldes frei nach Peter Paul Rubens
Die Beweinung Christi - eine Kopie eines Gemäldes nach Andrea Schiavone
Der Altar - Das Relief »Christus stillt den Sturm« von 1936 stammt vom Oberammergauer
Holzschnitzer Andreas Lang.
Das Taufbecken gehörte zur Erstausstattung der Kirche.
Die Votivschiffe
Eine Besonderheit der Arnisser Kirche sind die vier an der
Decke hängenden Votivschiffe. Die Schiffe stammen zum
Teil aus dem 19. Jahrhundert und sind Geschenke von
Schiffern als Zeichen des Dankes für eine Errettung aus
Seenot.
Ein Linienschiff
Die Santa Cruz – ein Ersatz für das 1971 gestohlene Votivschiff
„Privilegia".
Ausführliche Informatonen zu den Kunstwerken und der Geschichte der Kirche
finden Sie im Buch: „Arnis 1667–2017“ von Nicolaus Schmidt, Wachholtz Verlag 2017,
S. 62 – 81.